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Trekking: Cordillera Huayhuash Tag 1

  • wdoerig
  • 20. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit

Erster Tag: Dienstag

Huaraz – Matacancha (Cuartelhuain) – Lake Mitucocha 4'200 m


Morgen geht es mit einem Tag Verspätung los.

Unsere verschollene Tasche ist da, wir können für das Huayhuash Trekking umpacken und die letzten Vorbereitungen für die Abfahrt am 4:00 Uhr morgens treffen. Noch schnell etwas essen und dann früh ins Bett, damit wir fit aufstehen.

Equipment, das wir nicht brauchen, lassen wir im Hotel.

 

3:00 Uhr schellt der Wecker.

Speziell; für uns hat man Frühstück gerichtet. Noch einmal Genuss im warmen Restaurant, bevor es wegen der verschollenen Tasche auf die jetzt nur noch 7-tägige Tour mit Übernachtungen im Zelt geht.

Pünktlich trifft der Pick-up mit der Ausrüstung für das bevorstehende Unterfangen ein. Wir werden vom Inhaber des Veranstalters ANGELES EXPEDICIONES (angelesaul67@gmail.com), Saúl Angeles Cruz, begrüsst.

Saúl hat sich für uns die Mühe gemacht, uns am Hotel abzuholen und ist besorgt, dass unsere Taschen vorsichtig zum andern Material gestaut und fachgerecht verzurrt werden.

 

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 Währenddessen begrüssen wir Julio, unseren Koch und Begleiter, den wir schon von Bergtouren in vergangenen Jahren kennen.

Schnell ist alles verladen, Saúl verabschiedet sich von uns und geht zu Fuss nach Hause, während wir zu viert unsere 7-stündige Autofahrt Richtung Huayhuash antreten.

Kaum verlassen wir Huaraz, werden die Strassen so schlecht, dass an Schlafen im Auto nicht zu denken ist.

Oft frage ich mich, warum wir zu Hause noch absolut intakte Strassen komplett erneuern, wenn ich sehe, mit welchen maroden Verkehrswegen andere Länder zurechtkommen.

Bald wird es hell, schöne Berge erschliessen sich uns in alle Himmelsrichtungen. Unser Weg schlängelt sich immer auf rund 4'000 m Höhe bleibend vorbei an Massiven in für uns ungewohnten Farben.

Dann geht es abrupt steil abwärts. Die Passstrasse führt in unzähligen Serpentinen hinunter nach Chiquián, wo die Strasse Richtung Huayhuash abzweigt.

 


Schon jetzt zeigen sich am Horizont die schneebedeckten Gipfel des Gebirges, das so viele Menschen in ihren Bann zieht. Wir verlieren rund 1'500 m Höhe, bis wir rechts auf einen schmalen Schotterweg abbiegen und weitere rund 500 m Höhe vernichten.


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Nun geht es durch Schluchten auf holpriger Strasse in gefährlichen Kurven vorbei an steilen Abhängen hinauf, bis die Täler lichter und die Wiesen weiter werden, und wir unseren Ausgangspunkt, Matacancha (Cuartelhuain), auf rund 4'200 m, für das Trekking erreichen.



Die Esel und Pferde warten bereits. Man begrüsst sich herzlich und beginnt ohne Hast, den Pick-up abzuladen. Alles wird fein säuberlich sortiert, für den Weitertransport mit den Mullas bereitgelegt, während der Fahrer uns schon wieder für den Heim-Ritt verlässt.


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Julio verwöhnt uns mit gedünstetem Gemüse, das er schon zu Hause liebevoll vorbereitet hat, bevor wir den Trip antreten. Julio kennt unsere Vorlieben genau und überrascht uns immer wieder aufs Neue mit seinen Kochkünsten.



Endlich geht es los. Wir folgen ausgetretenen Pfaden steil hinauf zum Cacananpunta Pass, gelegen auf rund 4'750 m.



Das Gestein, kalkhaltig wie zu Hause, mit Karren vom Regen ausgewaschen, wo viele hintreten, speckig.

Es ist, wie im Toggenburg, nur alles 2'000 m höher. Wir fühlen uns sehr gut, haben wir uns doch genügend Zeit für Akklimatisation gelassen.



Gleich steil, wie es zum Pass hoch ging, geht es jetzt wieder hinunter in ein grünes Tal, wo Kühe weiden, und zu einem Fluss, der sich talwärts windet.



Jetzt, kilometerlange Traverse zum nächsten Tal rechts einbiegend, bis wir den Lagerplatz am Lake Mitucocha (4'200 m) mit wunderbarem Blick auf die mit Gletschern bedeckten Bergriesen erreichen.



Julio überrascht uns aufs Neue mit Gemüse, das er für uns im Rucksack mitgetragen hat.



Beim Essen sehen wir unsere Mulas über eine Krete kommen. Jetzt können wir die Zelte aufbauen, uns einrichten und uns vom langen Tag erholen.



Wir sind gespannt, wie uns die erste Nacht im Zelt auf 4'200 m bekommen wird.

Hunde bellen, wecken uns immer wieder auf. Die typische Schnappatmung plagt mich ein wenig. Natürlich setzt sich bei mir die Nase zu, wie schon so oft in vergangenen Zeltnächten. Immerhin keine Kopfschmerzen und keine Übelkeit. So überstehen wir die erste Nacht im Zelt ganz gut.



 
 
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